PM 27.11.2019: Warnschüsse im Mittelmeer

SEEBRÜCKE HAMBURG
Pressemitteilung vom 27.11.2019
mit der Bitte um Ankündigung und Berichterstattung

Warnschüsse im Mittelmeer

Veranstaltung mit Ina Schneider, Bordärztin des Rettungsschiffs „Alan Kurdi“
am Samstag, 30.11., 19 Uhr, Curio Haus,
Rothenbaumchaussee 15

Am 26.10.2019 nahm das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ 91 Menschen in Seenot im Mittelmeer an Bord. Dabei behinderten Schnellboote der „libyschen Küstenwache“ die Rettung, gaben Warnschüsse ab und brachten damit Menschen in unmittelbare Lebensgefahr.

Mit an Bord der Alan Kurdi war die Ärztin Ina Schneider. Sie berichtet von dem dramatischen Einsatz, über die Situation Flüchtender in Libyen und fordert ein Ende der finanziellen und logistischen Unterstützung der EU für die Milizen, die sich als libysche Küstenwache ausgeben.

Ina Schneider:
„Die Rettungsaktion hätte beinahe in einer Katastrophe geendet. Die Menschen sind beim Anblick der schießenden libyschen Küstenwache panisch ins Meer gesprungen und wären im Zweifel lieber gestorben als zurück in die Gefängnisse und Lager in Libyen gebracht zu werden. Die zynische Brutalität der europäischen Abschottungspolitik hat direkt vor unseren Augen stattgefunden.“

Die SEEBRÜCKE HAMBURG fordert ein Landesaufnahmeprogramm für Hamburg, mit Menschen direkt und ohne den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer von den libyschen Lagern evakuiert werden. Diese Forderung wird die SEEBRÜCKE im kommenden Wahlkampf mit vielfältigen Aktionen an alle Parteien, insbesondere die jetzigen Senatsparteien SPD und GRÜNE richten.

„Die untragbaren Zustände in den libyschen Lagern bis hin zu Morden, Folter und Vergewaltigung sind hinreichend dokumentiert. Anstatt von Humanität nur zu reden, muss der Hamburger Senat jetzt handeln und seinen Teil dafür tun, um das Leid und das Sterben zu beenden und die Menschen aus der Hölle der lybischen Lager herauszuholen.“, sagt Christoph Kleine von der SEEBRÜCKE HAMBURG.

Die SEEBRÜCKE HAMBURG setzt sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafter Aufnahme von Geflüchteten in Hamburg ein.