PM 5.4.2020: Aktionstag war voller Erfolg

SEEBRÜCKE HAMBURG
Pressemitteilung vom 5.4.2020
mit der Bitte um Berichterstattung

#LeaveNoOneBehind
Aktionstag war voller Erfolg – Protest geht auch ohne Versammlung –
Jetzt müssen Senat und Bundesregierung handeln

Hunderte Menschen haben heute an vielen Stellen in Hamburg Schuhe und Fußabdrücke hinterlassen, um für die Evakuierung der griechischen Lager für geflüchtete Menschen zu demonstrieren. Die ursprünglich für den St. Pauli Fischmarkt geplante Kunstaktion war von der Polizei verboten worden.

Besonders viele Schuhe und Fußabdrücke waren am Spritzenplatz in Altona zu sehen, wo auch groß mit Kreide das Motto des Aktionstages aufgemalt war: #LeaveNoOneBehind.

„Auch wenn kein organisierter Protest möglich war, sondern alles
individuell ablief: Wir sind sehr zufrieden mit der Beteiligung von
hunderten Menschen in Hamburg und tausenden bundesweit. Dies war ein starkes Signal an den Senat und die Bundesregierung, endlich die
Menschen aus der tödlichen Gefahr der griechischen Lager zu evakuieren. In Hamburg und anderen Städten ist Platz und wir heißen geflüchtete Menschen willkommen,“ bilanzierte Christoph Kleine von der SEEBRÜCKE
HAMBURG den Aktionstag.

Der Ablauf der Proteste habe auch gezeigt, wie unbegründet und überzogen
das Verbot der ursprünglichen Kunstaktion war.

„ Von den protestierenden Menschen, die sehr auf ihren Abstand geachtet
haben und oft Mundschutz trugen, ist keinerlei Gesundheitsgefahr
ausgegangen. Ohne Verbot hätten wir dies durch organisatorische
Maßnahmen noch unterstützen können. Das Verbot der Polizei und die
Entscheidung des Verwaltungsgerichts zeugen von einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber der Eigenverantwortung von Menschen und einer Geringschätzung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit,“ so Kleine weiter.

Es gibt mehrere Berichte von Menschen, deren Personalien von der Polizei aufgenommen wurden und denen ein Bußgeld angedroht wurde, weil sie alleine (!) Schuhe abstellten oder Forderungen mit Kreide auf das
Pflaster schrieben.

Hierzu sagt Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg:
„Wir fordern, dass alle eingeleiteten Verfahren eingestellt werden.
Betroffene von Personalienkontrollen und Bußgeldverfahren können sich
bei der Seebrücke melden und werden von uns beraten und unterstützt.“

Die beiden Bilder im Anhang sind mit Quellenangabe „Foto: Seebrücke
Hamburg“ zur Verwendung freigegeben.