PM 3.7.2020: Solidarität mit Bakery Jatta

  • SEEBRÜCKE verurteilt Hausdurchsuchung bei Bakery Jatta
  • Staatsanwaltschaft und Polizei lassen sich von rassistischer Kampagne der BILD-Zeitung dirigieren

Wie schon vor einem Jahr, als die Vorwürfe gegen den HSV-Spieler erstmals erhoben wurden, solidarisiert sich die SEEBRÜCKE HAMBURG ausdrücklich mit Bakery Jatta, der 2015 von Gambia nach Europa geflüchtet ist. In einer maßgeblich von der BILD-Zeitung geprägten Medienkampagne wird seine Identität und sein Alter angezweifelt.

„Das Bezirksamt hatte die Ermittlungen gegen Jatta bereits eingestellt. Dass Staatsanwaltschaft und Polizei nun dennoch eine Hausdurchsuchung unternommen haben, sagt mehr über den gesellschaftlichen Rassismus und die Macht der Springerpresse aus, als über die angeblichen Verfehlungen Jattas,“ sagt dazu Christoph Kleine von der SEEBRÜCKE HAMBURG.

Bereits vor einem Jahr hat die SEEBRÜCKE HAMBURG dazu erklärt und bekräftigt diese Position:

„Wir haben keinen Anlass, an den Angaben Bakery Jattas zu zweifeln, aber wir interessieren uns auch nicht für seinen Geburtstag und seinen Geburtsnamen. Er hat die Flucht durch die Sahara und über das Mittelmeer überlebt und ist jetzt ein Hamburger wie wir alle. Statt einer kleinlichen Diskussion über seine Identität, die an der Realität auf den tödlichen Migrationsrouten völlig vorbeigeht, hat Jatta die Unterstützung seines Arbeitgebers und seiner Stadt verdient. Ebenso wie alle anderen Menschen, die in Hamburg angekommen und keine prominenten Fussballer*innen sind.“

Die SEEBRÜCKE HAMBURG fordert, dass Laptop und Handy unverzüglich an Bakery Jatta zurückgegeben werden, das Ermittlungsverfahren gegen ihn endgültig eingestellt wird und stattdessen das problematische Nahverhältnis der Hamburger Staatsanwaltschaft und Polizei zur BILD-Zeitung aufgeklärt wird.

Die SEEBRÜCKE HAMBURG setzt sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafter Aufnahme von Geflüchteten in Hamburg ein.