ACHTUNG: Große Abstandsmahnwache ist abgesagt!

Die unten beschriebene Abstandsmahnwache ist leider von der Polizei Hamburg trotz unseres umfangreichen Sicherheitskonzeptes untersagt worden.
Sie findet daher NICHT statt.

SEEBRÜCKE HAMBURG
Pressemitteilung vom 14.4.2020
mit der Bitte um Berichterstattung

#LeaveNoOneBehind

Große Abstands-Mahnwache für den 18. April angemeldet +++ Evakuierung der Lager in Griechenland und unbehinderte Seenotrettung gefordert +++ SEEBRÜCKE erwartet Kooperation von Polizei und Gesundheitsbehörde

Für Samstag, 18. April 2020, ab 12 Uhr ruft die SEEBRÜCKE zu einer
großen Abstands-Mahnwache rund um die Binnenalster auf. Die Anmeldung ist heute mit einem detaillierten Konzept zum Infektionsschutz bei der Polizei eingereicht worden. Sie finden die Anmeldung, eine erläuternde Karte und die Information für Teilnehmer*innen im Anhang dieser Pressemitteilung. Diese Dokumente sind der offiziellen Anmeldung beigefügt worden.

„Wir planen einen markierten Abstand von 3 Metern zwischen allen
Teilnehmenden, die konsequente Verwendung von Mund/Nase-Schutz und eine gestaffelte An- und Abreise. Sollten bei Polizei oder Gesundheitsbehörde dennoch konkrete Bedenken wegen des Infektionsschutzes bestehen, sind wir gern bereit, das Konzept der Mahnwache entsprechend nachzubessern,“ sagt Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg.

„Unsere Mahnwache ist sicherer als das Einkaufen im Supermarkt.
Unsicher sind hingegen die Zustände in den überfüllten Lagern auf Lesbos
und den anderen griechischen Inseln, wo Menschen auf engstem Raum und
ohne ausreichenden Zugang zu fließendem Wasser und medizinischer
Versorgung festgehalten werden. Wer Menschen vor COVID-19 schützen will, muss diese Lager sofort und komplett evakuieren. Jeder Aufschub
gefährdet Menschenleben,“ erläutert Christoph Kleine das Anliegen der
Mahnwache.

Zweites wichtiges Anliegen der Mahnwache ist die unbehinderte
Seenotrettung im Mittelmeer.

„Dass die Alan Kurdi mit 149 und die Aita Mari mit 43 Geretteten an Bord
seit Tagen keinen sicheren Hafen zugewiesen bekommen und dass die
Behörden in Malta und Italien auf Notrufe gar nicht mehr reagieren, ist
eine Schande. Wer dieses Vorgehen und damit das Sterben von Menschen
rechtfertigt, wie es jüngst Außenminister Maas getan hat, sollte das
Wort Solidarität nicht mehr in den Mund nehmen,“ so Kleine weiter.

Nach der Ankündigung von Innensenator Grote, dass Proteste unter
bestimmten Bedingungen wieder möglich seien, erwartet die SEEBRÜCKE nun eine konstruktive Zusammenarbeit von den Behörden – und eine Abkehr von der bisherigen repressiven Praxis.

Außerdem fordert die SEEBRÜCKE, dass alle Bußgeldverfahren gegen
protestierende Menschen, die sich an alle Abstandsregeln gehalten haben,
unverzüglich eingestellt werden. Betroffenen von Bußgeldverfahren bietet
die SEEBRÜCKE solidarische Unterstützung und praktische Tipps für
Widerspruchsverfahren an.